Avatar

Frage zu dem Versuch der Blasenhebung durch minimalinversiver Op

Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Expertenrat Harninkontinenz | Expertenfrage

03.11.2006 | 07:08 Uhr

Ich habe seit ca 2 Jahren Probleme den Harn zu halten und verliere hauptsächlich bei Anstrengung, Lachen, Husten usw Urin. Daraufhin hatte ich meinen Gynarzt befragt und er hatte mich zu einer Blasendruckuntersuchung überwiesen. Bei dieser Untersuchung wurde eben festgestellt, dass es zum Beispiel beim Husten zu einer Schwallmäßigen Entleerung der Blase gekommen ist. Der Urologe der die Druckmessung durchgeführt hat, hatte mich nun darüber informiert, dass er mir eine Op raten würde da es sich seiner Meinung nach um eine starke Senkung der Blase handeln würde bei der er eine Op als Hilfe zur Besserung des Befundes sehen würde. Ich bin 43 und habe 3 Kinder geboren. Ein weitere Kinderwunsch besteht verständlicher weise auch nicht mehr. Der Urologe hatte mich über die Möglichkeit einer minimalinversiver OP informiert. Nun hatte ich versucht mich im Internet darüber zu informieren wie die Op durchgeführt werden würde und wie sich das zeitlich unter anderem auswirken würde. Leider war das Ergebnis meiner Suche nicht befriedigend. Daher hoffe ich, dass Sie mir hierzu einige Angaben machen können. Bei meiner Suche bin ich auch auf die Möglichkeit aufmerksam geworden, dass eine Entfernung der Gebährmutter eine unterstützende Wirkung haben könnte. Das würde sich auch anbieten da sich dort auch Polypen und Myome befinden. Mich würde nun interessieren, ob Sie da eventuell Erfahrungen von Fallbeispielen haben. Der minimalinversive Eingriff dürfte dann allerdings wohl nicht mehr in frage kommen. Ich leide eben sehr unter der Inkontinenz. Momentan ist es aber eben leider auch so, dass ich mich in einer Maßnahme einer Arbeitsförderung befinde die zeitlich auf vier Monate begrenzt ist und meine Chance steigern soll wieder eine Arbeit zu finden. Nun besteht dieser nervliche Druck auch noch zusätzlich da ich diese Maßnahme nicht durch eine Krankschreibung auf´s Spiel setzen möchte. Ich habe in den nächsten Tagen noch einen Termin mit meinem Urologen und hoffe von ihm da auch eine Aufklärung zu bekommen. Wäre es Ihrer Meinung nach bei Einbeziehung der Fakten angeraten die Op noch etwas vor sich hin zu schieben oder würden Sie zu einer zeitnahen Op raten. Wie viel Zeit müßte ich nach Ihrer Erfahrung hin einplanen für die beschriebene Op bis ich wieder arbeitsfähig bin? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir diese Menge an Fragen beantworten würden. Mit großem Interesse erwarte ich Nun Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Marina

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

1
Bisherige Antworten
Experte-Schikore
Beitrag melden
07.11.2006, 07:13 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Marina,

das läßt sich nicht so einfach beantworten.

Natürlich muß bei Ihren Beschwerden etwas gemacht werden, um eine OP werden Sie nicht herumkommen.

Aufgrund der gynäkologischen Probleme sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt beide Op-Möglichkeiten durchsprechen. Auch sollten Sie dem urologischen Kollegen sagen, das ein zusätzliches frauenärztliches Problem besteht.

In beiden Fällen werden Sie arbeitsmäßig einige Wochen ausfallen und dürfen keine schwereren Dinge heben. Genaueres können Ihnen Ihr Gynäkologe und Urologe sagen.
Unabhängig davon: Viele Frauen denken, dass nach einer Inkontinenz-OP alles wunderbar sein wird. Dem ist leider nicht immer so. Die Inkontinenz ist bedingt durch eine Bindegewebs- und/oder Muskelschwäche. Diese werden durch die OP natürlich nicht behoben. Das heisst Sie müssen regelmäßig Ihre Muskulatur und das Bindegewebe stärken (Gewichtsreduktion, Beckenbodengymnastik), sonst ist der Effekt der OP nach kurzer Zeit verschwunden.

Natürlich sind die OP´s nicht lebenswichtig, darum müssen Sie letztlich entscheiden, ob Ihnen z. Z. die berufliche Seite wichtiger ist.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

Avatar
Beitrag melden
07.11.2006, 08:54 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Dr. Schikore,
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort auf meine Anfrage. Mit Interesse habe ich deren Inhalt nun gelesen. Ich war heute auch bei dem Urologen und habe mich auc von seiner Seite her infomieren lassen. Nach dem ich ihn über die grunsituation ebenfalls informiert habe, hat er mich in der Hinsicht erstmal beruhigt, dass es eben auch keine große Rolle spielen würde wenn ich die geplante Op noch etwas vor mich hinschieben würde um die laufende Arbeitsbeschaffungsmaßnahme nicht zu gefährden. Er hatte mich aber auch darauf hingewiesen, dass ich auch in diesem Fall keinen Leidensdruck entstehen lassen sollte durch den ich mich eventuell ausgrenzen würde.
Beid der Untersuchung stellte sich eben heraus, dass es sich um einen organischen Befund in der Hinsicht handelt. Ich hatte auch im laufe der Zeit durch Training der Beckenbodenmuskulatur versucht eine Ursache ausschließen zu können und bin dadurch auf einen ganz guten Stand. Der Urologe hatte mir auch ans Herz gelegt dieses Training weiterhin zu machen. Das Thema Übergewicht kommt in meinem Fall glücklicherweise auch nicht in Betracht.
Ich habe natürlich große Erwartungen an die Op doch trotzdem bin ich mir auch darüber im klaren das es keine Wunder in dieser Hinsicht geben wird.
Selbstverständlich handelt es sich nicht um eine lebendswichtige Op doch ich hoffe meine Gesamtsituation dadurch wieder besser ertragen zu können denn es ist schon eine recht unangenehme Lage.
Auf meine Frage hin wurde mir auch bestätigt, dass bei der Durchführung der Op auch die Gebährmutter entfernt werden kann. Durch einen Befund in der Familie ist das auch für mich ein wichtiger Punkt um eine Möglichkeit einer späteren Erkrankung ausschließen zu können. Da ich mich nicht mehr in dem Alter befinde wo ich einen Kinderwunsch hätte ist das natürlich eine für mich angenehme Möglichkeit auch spätere Probleme in den Wechseljahren einzugrenzen.
Vielen Dank nochmal für Ihre Auskunft und Sie haben mir damit auch wichtige Hinweise gegeben.
Ihnen weiterhin alles Gute und ich werde natürlich gern wieder in diesem Forum Antworten auf meine Fragen suchen.
Viele Grüße
Marina

Experte-Schikore
Beitrag melden
08.11.2006, 03:48 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Marina,

ich freue mich Ihnen die entsprechenden Antworten geben zu können.

Ich drücke Ihnen feste die Daumen, dass alles so klappt, wie Sie es sich erhoffen.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore