Zuerst einmal Entschuldigung, weil ich nicht weiß, ob ich hier in diesem Forum richtig bin. Aber Urologie und Andrologie sind zwei Bereiche, die sehr verwandt sind, weshalb ich meine Frage hier stellen möchte. <p>Ich weiß nicht welche Ursache es hat. Aber ich habe keine normale Ejakulation.
Als Jugendlicher bekam ich nie einen unfreiwilligen Samenerguss in der Nacht. Und auch beim Geschlechtsverkehr oder bei der Selbstbefriedigung kam immer relativ wenig Sperma ohne Druck aus dem Penis gelaufen. Im Laufe des Erwachsenwerdens beschäftigt man sich mit der Frage warum das so ist. Ich bemühte einige Internet-Foren und Online-Sprechstunden und begab mich auch zu einem Urologen, der feststellte, dass die Spermaflüssigkeit gerade so am unteren Rand der Bandbreite liegt. Doch wurde ich nicht von den Ärzten und den Internet-Experten ernstgenommen.
Meist wurde ich auf die Stufe von Porno-geprägten Männern gestellt, die literweise ejakulieren wollen.
Dass es sich dabei aber um ein Problem handelt, das psychisch wirklich belastet, hatte bis zu diesem Zeitpunkt keiner akzeptiert.
Da meine Frage nicht beantwortet war, warum das so ist, begab mich zu einem Andrologen (am Bodensee). Zum ersten Mal wurde ich ernstgenommen. Er untersuchte mich vorurteilsfrei und stellte bei der Untersuchung des Urins fest, dass sich eine Menge Spermien im Urin befinden - und war der erste, der dem Problem einen Namen gab: retrograde Ejakulation. Von nun an wusste ich, was es sein könnte. Er überwies mich zu einem Neurologen, der mich aber nicht einmal untersuchte, weil er das Problem nicht als solches akzeptieren wollte. Parallel dazu verschrieb mir der Androloge Gutron (Tabletten), von denen ich jeden Tag eine nehmen sollte. Ganz ehrlich gesagt, es änderte sich überhaupt nichts. Ich hatte aber den Eindruck, dass der Blutdruck stieg. So stoppte ich die Einnahme und bin jetzt genauso weit wie vor dem Besuch des Andrologen. Wer weiß Rat - oder kennt einen Mediziner, der sich mit so etwas ernsthaft und ohne Vorurteile auseinandersetzt - und gleichzeitig Erfahrung mit der Behandlung dieses Umstandes hat? Über Rat und Tipps wäre ich dankbar.
Meine eMail-Adresse ist [email protected].
Vielen Dank und viele Grüße,
Oliver
retrograde Ejakulation - Therapie?
Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Expertenrat Harninkontinenz | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrter Frager,
in der Tat hat die retrograde Ejakulation nichts mit Inkontinenz zu tun. Ich will aber versuchen, Ihre Frage so zu beantworten, das Sie verstehen, warum es doch eine Verbindung von Blasenverschlussmechanismus, Inkontinenz und retrogader Ejakulation gibt.
Der Mann hat 3 verschiedene Verschlusssysteme für die Harnröhre:
1. Innerer Schließmuskel unmittelbar an der Blase
2. Äußerer Schließmuskel unterhalb der Prostata und entlang der Harnröhre
3. Beckenbodenmuskulatur, die willkürlich zu beeinflussen ist und die man anspannen und erschlaffen lassen kann.
Alle 3 Systeme sind gemeinsam für die Herstellung der Urintrockenheit (Kontinenz) verantwortlich.
Bei der Ejakulation muss das äußere Verschlusssystem erschlaffen, damit der Samen abfließen kann. Der innere Schließmuskel muss dabei aber angespannt (kontrahiert) sein, damit der Samen die richtige Richtung nimmt und nicht in die Blase fließt. Theoretisch kann nun in diesem Moment der Ejakulation, das äußere System nicht richtig entspannen oder das innere System nicht richtig anspannen. Der Samen tritt nämlich zwischen innerem und äußeren Schließmuskel in die Harnröhre ein (exakt am Samenhügel in der Prostata).
Die Behandlung mit Gutron haben Sie erhalten, weil dieses Medikament die Nervenrezeptoren am inneren Schließmuskel anregt und damit eine bessere Schließfähigkeit dieses Muskels erreicht werden sollte. Es gibt noch ein Antidepressivum (Imipramin), dem man eine ähnliche Wirkung zuschreibt.
Da Sie aber keinerlei Wirkung beim ersten Medikament verspürt haben, scheint es mir sinnvoll, die Blasenhalsregion und die Harnröhre röntgenologisch darstellen zu lassen. Es wäre auch möglich, dass Sie in der Harnröhre ein Hindernis haben, das zwar den Urin durchlässt, die dickere Samenflüssigkeit aufhält und nicht wie gefordert in kräftigem Erguss nach außen herauslässt.
Sie sollten mit diesem Wissen nochmals einen Urologen mit spezieller andrologischer Spezialisierung aufsuchen. Wenn Sie uns die Region mitteilen, in der Sie nach einem solchen Spezialisten suchen würden, dann teilen wir Ihnen einen Kollegen mit.
In unserer Einrichtung beschäftigt sich Prof. Dr. S. Lenk mit diesen Fragen. Es gibt aber einen speziellen Arbeitskreis für Andrologie, aus dem wir Vertreter kennen und benennen können.
Wichtig ist dabei, dass Sie selbst nicht an dieser Störung verzweifeln, sondern mit einem gewissen inneren Abstand dieses Problem verfolgen.
Wenn man jedoch keine organische Erkrankung finden kann, dann ist die Behandlung schwierig und nicht immer erfolgreich.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ausführungen geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. B. Schönberger
Kommentar
Sehr geehrter Herr Nutzer, Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schönberger, ich habe nicht an der retrograden ejakulation gezweifelt, wir haben mit Midodrinhydroclorid Handelsname Gutron unser erstes Kind gezeugt, Nachteil dieses Medikamentes ist das mann es in einer hohen Dosis nehmen muss. Bei unserem zweiten Kind haben wir ein paar Ovulations Stäbchen über das Internet bestellt, um den genauen Zeitpunkt des Eisprungs zu ermitteln dies haben wir gemacht weil mann nach der Einnahme der Medikamente keine Lust mehr auf Sex hat und deshalb gezielter der ganzen Sache angehen kann. Dann habe ich etwa für drei Wochen Tofranil Immipramin eingenommen jeden Tag 50 mg die Letzten zwei bis drei Tage 100 mg
Nun haben wir ein zweites Kind dank der guten Behandlungs Möglichketien der Retrogade Ejakulation mit Medikanten.
Antwort
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schönberger, <p>haben Sie herzlichen Dank für die ausführliche und engagierte Beantwortung meiner Fragen. <p>Ich lebe in der PLZ-Region 7, wäre aber grundsätzlich bereit, auch eine längere Wegstrecke auf mich zu nehmen. Gerne auch Region 6,8,9 und weiter ... <p>Nochmals vielen Dank und viele Grüße,
Oliver
Antwort von Experte-Schikore
Hallo,
bin jetzt da, stellen Sie Ihre Frage.
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore