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Fragen zu Blasenschwäche/Bettnässen

Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Forum Harninkontinenz

30.01.2019 | 12:49 Uhr

Hallo meine Lieben,

ich bin 20 Jahre alt und habe die Befürchtung, dass ich unter einer Blasenschwäche leide.

Vor ca. einem halbe Jahr bin ich das erste mal im nassen Bett aufgewacht. Mir war das schrecklich unangenehm da ich mit meinem Freund zusammen wohne und wir uns eben auch ein Bett teilen.

Nach diesem Vorfall ist erstmal ein paar Wochen nichts mehr passiert und ich dachte es wäre bei diesem einen ''Unfall'' geblieben. Vielleicht hatte ich ja einfach nur zu tief geschlafen. Was das angeht habe ich mich wohl geirrt, weil es wieder angefangen hat. Seitdem Phasenweise mal mehr, mal weniger. Also mal wache ich so gut wie jeden morgen nass auf, mal bleibe ich eine Weile trocken.

Zuerst dachte ich es liegt evtl wirklich daran, dass ich zu fest schlafen, ich habe auch eine ziemlich hohe Flüssigkeitsaufnahme den Tag über (ca um die 3-4 L).Aber seit einer Weile schlafe ich sehr unruhig, werde auch gelegentlich mal von anderen Dingen geweckt (Laute Musik vom Nachbarn,Geräusche von der Straße).Außerdem ist es nun auch in den letzen Monaten häufiger vorgekommen, dass ich Tagüber plötzlich sehr  dringend muss und es gerade so oder eben auch nicht rechtzeitig zur Toilette geschafft habe.

Um schonmal die Frage aus dem Weg zu räumen, ich habe mich mitlerweile schon überwunden Nachts Windeln zu tragen. Wäre vermutlich aber nicht so einfach wenn mein Freund mich nicht so unterstützen würde wie er es tut.

Jetzt kommen natürlich einige Fragen auf:

Sollte ich zum Urulogen gehen?/ Was erwartet mich dort?

Welche Diskreten Produkte es zum Schutz für Tagsüber noch so gibt außer Pants? Ich habe schonmal die Always Discreet ausprobiert, aber festgestellt dass sie mir zumindest Nachts nicht reichen.Mir kommt es so vor als würde man es trotzdem sehen. (Ich trage viel enganliegende Kleidung und möchte das eigentlich auch beibehalten. Habt ihr irgendwelche Empfehlungen ?

Wie seid ihr eurer Familie gegenüber damit Umgegangen ? Ich kann mir nicht vorstellen, es irgendjemandem zu sagen. Von meinem Freund abgesehen. 

Kennt sich jemand damit aus wie bei einem Krankenhausaufenthalt damit umgegangen wird ? Muss ich die Inkontinenz/ bzw. Windeln als benötigtes Hilfsmittel in der Pflegeanamnese angeben? Und wie geht das Pflegepersonal damit um (Ich bin ja erst 20, kein Alter in dem das oft vorkommt)

Wissen eure Freunde Bescheid ? Ist für mich noch schwieriger Vorstellbar als es meiner Mutter zu sagen.

Ich weiss das waren jetzt einige Fragen, und ich hoffe das ihr mir zumindest ein paar davon beantworten könnt. Gerne auch von eigenen Erfahrungen erzählen.

 

xxx

 

 

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Community-Managerin
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06.02.2019, 10:36 Uhr
Antwort von Community-Managerin

Hallo liebe js,

Herzlich willkommen bei Lifeline und vielen Dank für Ihren Beitrag hier in unserem Forum.

In Ihrem Eingangssatz schreiben Sie, dass Sie vermuten eine Blasenschwäche zu haben. Ich gehe daher mal davon aus, dass Sie bisher noch keine Diagnose haben, bzw. noch keinen Urologen aufgesucht haben um dies abzuklären.

Inkontinenz kann verschiedenste Ursachen haben,  daher wäre es erst einmal wichtig zu wissen welche hinter Ihrer Blasenschwäche steckt, denn auch psychische Komponenten können eine Rolle spielen.

Vielleicht ist dieser Artikel hier schon einmal hilfreich für Sie, hier werden die verschiedenen Formen der Inkontinenz beschrieben und welche Möglichkeiten es gibt diese zu behandeln:

https://www.special-harninkontinenz.de/

Das Sie für sich schon einmal verschiedene Perspektiven durchspielen damit umzugehen finde ich sehr gut, trotzdem ist es erst einmal wichtig abzuklären welche Ursache dahinter steckt, damit Sie langfristig hoffentlich keine Probleme mehr mit Blasenschwäche haben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.:-)

Viele Grüße

Victoria

Lifeline-Community-Managerin

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14.02.2019, 00:32 Uhr
Antwort

Hallo js

Ich bin selber inkontinent (aber kein Arzt!), kann also meine Erfahrung mit Dir teilen:

Sollte ich zum Urulogen gehen?/ Was erwartet mich dort?

Ich würde Deine Blasenprobleme auf alle Fälle untersuchen lassen: Inkontinenz kann mit Krankheiten zusammenhängen, also sollte man solche Anzeichen ernst nehmen.

Was Dich bei einer Untersuchung erwartet, kannst Du z.B. hier nachlesen:

http://www.vitanet.de/krankheiten-symptome/harninkontinenz/diagnose

Aus meiner Erfahrung gibt es keinen "a priori" Therapieansatz für Inkontinenz, und je nach Ursache musst Du Dich darauf einstellen, geduldig zu sein. Die Erfolgschancen für eine Besserung oder Heilung sind durchaus intakt, aber es kann auch vorkommen, dass die Ärzte keine Lösung für Dein Problem finden werden. Bei mir ist nach 4 1/2 Jahre Inkontinenz leider keine Besserung in Sicht.

Welche Diskreten Produkte es zum Schutz für Tagsüber noch so gibt außer Pants? Ich habe schonmal die Always Discreet ausprobiert, aber festgestellt dass sie mir zumindest Nachts nicht reichen.Mir kommt es so vor als würde man es trotzdem sehen. (Ich trage viel enganliegende Kleidung und möchte das eigentlich auch beibehalten. Habt ihr irgendwelche Empfehlungen ?

Ich würde im Internet oder in einem Sanitätshaus verschiedene Muster mit unterschieldicher Form und Saugstärke bestellen (Pants, Vorlagen, Inkontinenzslips) und diese testen. Ob ein Produkt seinen Zweck erfüllt, findest Du selber heraus. Für die Frage, ob das Inkontinenzhilfsmittel für Aussenstehende sichbar ist, würde ich Deinen Freund zu Rate ziehen. Er kennt Dich hoffentlich gut genug um dies beurteilen zu können. Nur soviel: Aus meiner Erfahrung

- schaut niemand drauf, ob Du unter Deiner Kleidung ein Inkontinenhilfsmittel trägst.

- ist es besser ein etwas saugstärkeres Produkte zu wählen und dafür sicher sein, dass die Kleidung trocken bleibt.

Da meine Blasenkontrolle so gut wie nichtexistent ist, verwende ich Inkontinenzslips für schwere Inkontinenz. Ich trage auch gerne mal enge Jeans oder kurze Hosen und es fällt neimandem was auf.

Wie seid ihr eurer Familie gegenüber damit Umgegangen ? Ich kann mir nicht vorstellen, es irgendjemandem zu sagen. Von meinem Freund abgesehen.

Ich würde mir da keinen Stress machen. Du brauchst es niemandem erzählen; schliesslich spielt Deine Blasenschwäche für die Beziehung zu Deiner Familie absolut keine Rolle. Sollte es doch dazu kommen, dass Du über Deine Inkontinenz sprechen musst, würde ich offen dazu stehen. Es wird Dir niemand übel nehmen, dass Du es nicht offen in die Welt schreist.

Meine Familie weiss von meiner Inkontinenz, aber ausser mit meiner Frau und dem medizinischen Fachpersonal, welches mich betreut, rede ich mit niemandem darüber.

Kennt sich jemand damit aus wie bei einem Krankenhausaufenthalt damit umgegangen wird ? Muss ich die Inkontinenz/ bzw. Windeln als benötigtes Hilfsmittel in der Pflegeanamnese angeben? Und wie geht das Pflegepersonal damit um (Ich bin ja erst 20, kein Alter in dem das oft vorkommt)

Es gibt mehr junge Menschen mit Inkontinenz als Du Dir vermutlich vorstellen kannst. Für das Pflegepersonal ist es also nicht ungewöhnlich (auch junge) inkontinente Patienten und Patientinnen zu betreuen. Ich würde aber auf alle Fälle bei der Pflegeanamnese die Inkontinenz angeben. Zudem würde ich, sofern möglich, meine eigenen Hilfsmittel verwenden und versuchen, den Wechsel der Hilfsmittel selber durchzuführen. Ich war seit dem Beginn meiner Inkontinenzzeit zweimal im Krankenhaus, und es lief alles sehr glatt und ohne Stress ab.

Wissen eure Freunde Bescheid ? Ist für mich noch schwieriger Vorstellbar als es meiner Mutter zu sagen

Von meinem Freundeskreis habe ich nur einem Freund von meiner Inkontinenz erzählt. War keine grosse Sache. Wie oben erwähnt würde ich mir da keinen Stress machen. Es ist absolut in Ordnung, wenn Du die Sache für Dich behalten möchstest und diskret damit umgehst.

Herzliche Grüsse

Martin