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Tochter (13) nach Unfall inkontinent

Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Elternforum Harninkontinenz

01.11.2011 | 05:34 Uhr

Hallo!
Meine Tochter ist nach einem Autounfall vor knapp 2 Monaten inkontinent. Dieser Unfall war ein schwerer Schlag für alle. Für uns als Eltern ist die Inkontinenz auch ehr nebensächlich, wir sind froh, dass sie überhaupt überlebt hat.
Für sie dagegen ist es natürlich eine ziemliche Umstellung und auch Belastung nun Windeln zu benötigen. Hinzu kommt, dass sie momentan noch bettlergerig ist und nicht eigenständig laufen kann. Die Lähmung in den Beinen geht aber spürbar mehr und mehr zurück. In dieser Sache gibt es eine Prognose, dass sie bald wieder laufen kann.
Momentan führt das nun aber dazu, dass sie von mir auch gewickelt werden muss usw., was natürlich die momentane Situation zusätzlich für sie unangenehmer macht.
Nun möchte ich einfach mal umhören, nach Tipps im Umgang mit der Inkontinenz gerade in diesem Alter.

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06.11.2011, 03:35 Uhr
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Hallo elke,
sie hat dies durch einen unfall und da ist es egal ob sie 13 oder 23 oder 40 ist. Die frage ist vielmehr ob das bleibt oder nicht und ob auch noch das große Paket unfreiwillig dazukommt und ob sie das spürt oder nicht. natürlich hofft man.dass es verschwindet und allles wieder normal wird. Das dauert seine Zeit. Meine Tochter ist mit 5 auch noch nicht ganz trocken nachts, aber das ist anderst wie bei deiner Tochter. Sie wird sicher noch eine zeitlang damit leben müssen und sich auch daran gewöhnen, dass es ohne pampers zur zeit noch nicht geht. da spielt sehr stark die Psyche und Angst mit. das könnte ein größeres Problem geben als die Inko selbst. Meine kleinere Schwester wurde mit 18 nach einem autounfall zusammengeflickt und ist erwerbsunfähig. Die ist harn-inko und oft auch das große paket dabei. Das ist eine belastung und für uns auch umständlich. Da die Motorik stark eingeschränkt ist müssen wir beim Wickeln helfen,damit die Pampers richtig sitzt, ansonsten kommt sie gut alleine zurecht. Da dauert alles länger wie normal, aber sie lebt damit. Sie kann nur schlecht laufen und so geht meist alles in die Pampers und so ist sie öfters am heulen weil sie es selbst nicht will, aber es geht schlecht zu ändern.
Hoffe, dass es bei deiner tochter alles wieder gut wird.

Gruß

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06.11.2011, 10:46 Uhr
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Hallo Elke,

ich wurde 2009 zusammengeflickt un bin seitdem auch total undichht. Das geht mir so auf den Keks,immer volle Pampers zu haben.Ich wurde inzwischen 8x operiert und kann jetzt wieder halbwegs laufen. Meine 8jährige Tochter, die bei dem Unfall dabei war und fast nicht verletzt war,ist seitdem wieder Bettnässerin und hat Albträume. Zum Glück wohne ich bei meinen Eltern im Haus und die kümmern sich um uns.. Sie verkraftet ihre Situation und meine anscheinend noch nicht richtig.Ich streite mich deshalb mit der gegnerischen Versicherung noch, damit sie Hilfe bekommt, und ich auch entsprechend entschädigt werde.Die haben mir 50000 euro angeboten als Abfindung.Darauf lasse ich mich nicht ein.
Grüße,
Boah

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07.11.2011, 04:48 Uhr
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Hallo,

ich kann mit euch fühlen. Ich war vor einigen Jahren in derselben Situatin,das wirklich alles in die Windeln lief. Das ist beschissen, wenn man gefüllt warten muß und auf Hilfe angewiesen.. Es ist nur eine mittlere Inkontinenz geblieben und die wird höchstens wieder schlimmer. Da gibt es nichts mehr zu operieren,das ist eine Nervenstörung. Nehme bloß anständige Monatsraten mit Steigerungen und keine Abfindung. 50tausend brauchst du bis ans Lebensende nur für Windeln usw..Meine Tochter ist 4 und hat schon gefragt, warum ich Windeln brauche, ich bin doch schon groß. Aber sie macht jetzt immer noch in die Windeln,, mit der Begründung, dass ich es doch auch mache. Aus welchem Grunde soll sie es dann nicht.
Viel Grüsse von Lisa

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07.11.2011, 06:03 Uhr
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Die Situation ist oder war schlimm bei euch allen, aber es ist immer verschieden. Das Alter ist wirklich egal, immer volle Windeln sind für niemand schön, Ob jung oder alt. Das ist für Betroffene und Helfende eine Belastung:

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07.11.2011, 07:51 Uhr
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Hallo Lisa, das ist kindliche Logik. Aber in dem Alter sind sie normal im Kindergarten, aber da sollte sie sauber sein. Erkläre ihr in einfachen Worten,warum DU Windeln brauchst und das kann sie dann schon verstehen.Mit 4 Jahren ist man doch schongroß und kann zum WC gehen.

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07.11.2011, 07:51 Uhr
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hab namen vergessen

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09.11.2011, 07:47 Uhr
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Hallo Elke,

unsere Tochter hat das fast 2 Jahre nach Radunfall , dass einiges in die Windel geht. 1 Jahr fast nur im Bett und nach 3 OPS kann sie mühsam jetzt mit Hilfe laufen. Sie spürt es schwach, wenn sie muß, aber bis ins Bad hat es noch nie gereicht. Inzwischen versucht sie es garnicht mehr. Ansonsten Rollator oder Rollstuhl. Das Alter und die Windelsache spielt bei ihr die kleinste Rolle, das ist eben jetzt so. Die Schule ist ihr wichtiger und einen Abschluß. Ihr Problem ist, dass sie nicht richtig laufen kann, aber das wird sich bessern. Sie soll noch 2x operiert werden und das ist ihre Hoffnung oder Ziel.
Deine Tochter hat ja sicher auch wieder Unterricht, wie auch immer, und ihr wird es sicher auch lieber sein, wenn sie wieder laufen kann. Sie muß dann ja wieder in die Schule und da ist auch Abwechslung. Zuhause wird ihr die Decke auf den Kopf fallen. Mit der Inkontinenz kann oder wird sie leben müssen, was sich auch noch bessern kann oder vielleicht operabel ändern läßt. Unterstütze sie einfach oder versuche sie abzulenken oder zu lenken, die Pubertät ist eh ein anderes Kapitel was noch dazukommt. Dafür gibt es kein Allgemeinrezept und die ganze Familie ist davon betroffen.

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10.11.2011, 12:10 Uhr
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Hallo,
erst einmal möchte ich Euch in dieser schwierigen Situation alles Gute wünschen. Es ist natürlich eine große emotionale Belastung, gerade für Eure Tochter, in einem Alter, in dem man normalerweise mehr und mehr selbständig wird, auf einmal derart pflegebedürftig zu sein. Ich selbst habe mein Problem mit der Blase von Geburt an, hatte aber mit 12/13 zwei komplizierte Knieoperationen, wegen derer ich zeitweise auch nicht aufstehen konnte. Ich weiß also, wie sich das anfühlt, da so zu liegen. Schön ist es nicht.
Ich kann Euch aus eigener Erfahrung nur raten, nach Möglichkeit alles zu tun, um die Selbständigkeit Eurer Tochter zu fördern. Je eher sie sich, gerade auch was die Inkontinenz angeht, selbst versorgen kann, desto besser ist das für sie. Versucht also, sobald sie wieder auf den Beinen ist und vielleicht auch schon vorher (geht ja auch im liegen), dass sie die Inkontinenzversorgung selbst übernimmt. Es wäre ja zB denkbar, dass Du ihr nur die Sachen ans Bett bringst und alles weitere macht sie dann selbst. Mir hat das jedenfalls sehr geholfen, mich nicht so wie ein Baby zu fühlen.
Und BTW: Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass man nach einer Lähmung Windeln braucht. In vielen Fällen ist der äußere Schließmuskel nicht schlaff, sondern spastisch gelähmt. Dann entleert sich die Blase erst dann unwillkürlich, wenn sie entsprechend gefüllt ist (Überlaufblase). Dem kann man dann zuvor kommen, indem man die Blase vorher mittels Einmal- Katheder regelmäßig entleert. Mit dieser Methode, die viele Rollifahrer verwenden, schafft man es oft gut, über 3-4 Stunden trocken zu bleiben und ohne Hilfsmittel auszukommen. Vorlagen werden dann nur in Sondersitutionen (Flugreise etc.) oder eventuell über Nacht benötigt. Ich weiß nicht, ob für Eure Tochter eine Reha geplant ist, aber da wird dieses Thema normalerweise angesprochen. Wenn nicht, redet mal mit dem Arzt drüber. Könnte Euch ja vielleicht weiterhelfen.
Nochmal alles Gute,
Maren

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12.11.2011, 11:53 Uhr
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Hallo Maren,
unsere Tochter war danach in Reha, aber die bekam nur Windeln verpasst und wie man die richtig anlegt.. Da wurde zwar mit Tabl. versucht was zu ändern, aber sonst nichts (geht noch weg,später.) Ist bis jetzt so und will anscheinend auch kein Arzt was ändern. Schlimm für sie ist aber, dass sie den kommenden Stuhl leicht spürt und dann vor der Schüssel alles in der Windel ist ,schon wegen der Zeit die sie bis dorthin braucht.Sie hat nur im Hinterkopf Angst, dass es, selbst wenn sie wieder gut laufen kann nicht ganz ohne Windeln geht. Vielen Dank für die Tipps, werde mal beim nächsten Termin bei Gyn oder Uro das zur Sprache bringen. Freiwillig sagen die nichts, bringt ihnen sicher so mehr Geld für Untersuchungen usw. Aber in dem Alter bis zum Tag X immer damit zu leben ist auch nicht einfach.
Vielen Dank,
Uschi

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13.11.2011, 12:47 Uhr
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Hallo Uschi,

das war der bequemste Weg für Alle. Patient wieder weg, Problem gelöst oder weggeschoben. Sei aber froh, dass ihr die Schule zur Zeit noch wichtiger ist wie die Pampers füllen.

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16.11.2011, 04:57 Uhr
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Hallo Elke, das kann schon möglich sein. Aber so genau weiß man das nicht, weil man oft dabei schon weiter vorausdenkt. Die Probleme sind in dieser Zeit im Vordergrund.
Grüße, Uschi

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16.11.2011, 11:11 Uhr
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Hallo Uschi,
Hauptsache sie leben. Die ganze Geschichte wie sie jetzt ist muß man durchhalten. Man hofft ja immer auf eine Verbesserung, aber es wird sicher etwas zurück bleiben. 100 % alles wieder in Ordnung ist meistens unwahrscheinlich und so bleibt die Hoffnung.
Gruß Elke

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20.11.2011, 10:11 Uhr
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Hallo Elke, wer hofft das von und nicht, dass alles wieder 100% weggeht.

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04.12.2011, 07:05 Uhr
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Hallo Uschi,

das ist nicht leicht zu verkraften, sowohl für die Familie als auch deine Tochter. Der Gedanke, dass sie vielleicht ewig Windeln braucht ist in dem Alter schwer zu ertragen. Man hofft natürlich immer, daß nichts zurückbleibt. Leider ist es in der Realität doch anders, wenn man so mit den Krankenschwestern redet die es oft miterleben was zurück bleibt und ähnliche Fälle auch kennen. Meine Tochter ist fast 12 und hat seit 6 Jahren durch teilweise Lähmungen wieder die Pampers voll und macht trotzdem vieles alleine. Sie ist froh und dankbar, wenn ihr jemand in der Betreuung hilft die Pampers zu wechseln. Für sie ist das normal, weil sie es fast nicht mehr anders kennt und hat auch noch nie gefragt wie lange sie Pampers braucht. Wartet einfach mal ab, wie weit es sich bessert.

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05.12.2011, 07:41 Uhr
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Hallo Uschi, wer will das schon,dass die ewig pampers brauchen. Wir können aber froh dafür sein, sonst müssten wir ja alles waschen. Das verkraften sie unterschiedlich stark. Deine Tochter kennt es nicht anders seit Jahren, aber wenn sich das im größeren Alter von heute auf morgen ändert, da wird es schwierig und dann kommt noch die Pubertät dazu. Da sind sie total durch den Wind, wenn sie immer Pampers brauchen. Das ginge mir wahrscheinlich auch so. Sie müssen dann doch einsehen, dass sie es brauchen als Hilfsmittel um ein halbwegs normales Leben führen zu können. Den weiteren Verlauf können wir doch nicht viel beeinflussen.
Viele Grüße
Elke

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16.12.2011, 11:31 Uhr
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Hallo, ich kann mit euch fühlen. Meine große Tochter ist jetzt 18 und seit 9 jahren nach Unfall nur mit Pampers unterwegs. Sie lebt seit 2 Jahren im Heim, weil ich die Plege nach einem Bandscheibenvorfall nicht mehr geschafft habe. Unser Kleine ist mit 6 natürlich trocken außer seltenen Unfällen, aber ich habe jetzt immer irgendwie unterschwellig Angst dass etwas passieren könnte. Das will man niemandem wünschen und euch gehts ja auch sicher so. Das ist für alle Seiten schwer, Fremde können das selten verstehen, was wir durchstehen müssen. Trotzdem haben wir noch die Kraft.

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18.12.2011, 06:11 Uhr
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Hallo Anja, ich kenne das von meiner Schwester. Wenn ständig die Pampers gefüllt werden ist das schon ein Aufwand bei der Pflege. Aber in deinem Falle geht das eben nicht mehr, das hast du vielleicht nur deshalb.
Natürlich spielt nach einer solchen Geschichte die Angst immer mit,dass wieder etwas kommen könnte. Du kannst die kleine nur auf mögliche Gefahren vorbereiten, aber 100%ig geht das nicht. Aus der Gefahr lernt sie auch aufzupassen. 2x dasselbe ist unwahrscheinlich, aber eine gewisse Angst haben fast alle Eltern. Ich kenne auch sorglose, die für sich den einfachsten Weg wählen und alles immer schnell gehen muß. Wenn das Kind Husten hat rennt man schnell zum Doc, weil das schon eine Beeinträchtigung der eigenen Zeitplanung ist und dann auch noch warten müssen ist unvorstellbar. Ich möchte nicht wissen wie die sich verhalten, wenn das Kind Pflegefall würde . Da braucht man Zeit und viel Nervenkraft, aber man wächst da hinein in die Aufgabe.
viele grüße

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18.12.2011, 11:56 Uhr
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hallo,
ich bin in der ambulanten pflege und war auch stationär tätig und weiß wie das ist und was wir immer unter druck stehen. angehörige wenden viel mehr zeit auf und sind manchmal am rande der kraft, physisch und psychisch. wenn es kinder oder jugendliche betrifft ist es besonders schlimm, auch für diese selbst.

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24.12.2011, 04:44 Uhr
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hallo, da muß ich dir in Allem recht geben, du hast ja damit immer zu tun und erfahrung. ich war manchmal wirklich am Rande mit den Nerven.

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31.12.2011, 06:30 Uhr
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Ich wünsche euch allen viel Kraft für diese Belastungen. Es ist sicher eine große Aufgabe für das Umfeld, immer dazusein und Pampers zu wechseln und auch sonst. Selbst wenn sie einigermassen selbständig sind, brauchen sie bei manchen sachen doch immer Hilfe.

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01.01.2012, 05:58 Uhr
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Danke für die Wünsche, denn viel Kraft kostet das täglich. Sie sind aber meistens für alles dankbar, wenn man ihnen hilft.