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Harnröhrenerweiterung

Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Expertenrat Harninkontinenz | Expertenfrage

26.04.2008 | 09:51 Uhr

Hallo,

habe mittlerweile immer öfters eine Blasenentzündung. Nun wurde beim Urologe festgestellt, dass die Harnröhre nur 22 groß ist. Der Urologe schlug vor, eine Harnröhrenerweiterung machen zu lassen.

Was genau wird dort gemacht?
Wird sich die Harnröhre nach einigen Jahren wieder auf die ursprüngliche Größe zurückbilden, und der ganze Prozess muss wieder stattfinden?
Kann man diese Erweiterung auch medikamentös lösen?
Wie groß sind die Chancen, dass man danach keine Probleme mit der Blasen mehr hat?
Vielen Dank für die Beantwortung.
Mfg
Steffi

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Experte-Schikore
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28.04.2008, 06:56 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Steffi,

wenn die Harnröhre 22 Charr. weit ist, der Harnstrahl normal (Harnstrahlmessung) und die Blase nach dem Wasserlassen leer wird (Restharnbestimmung mit Ultraschall), dann ist eine Harnröhrenerweiterung meines Erachtens nicht erforderlich.

Die Ursachen wiederholter Blasenentzündungen haben meistens andere Gründe.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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30.04.2008, 04:57 Uhr
Antwort

Wo bitte kann man eine solch Harnstrahlmessung machen lassen.

Mein Urologe hat mich nur gefragt, ob der Harnstrahl normal ist. Da ich ja nichts anderes kenne, denke ich, dass mein Harnstrahl normal ist. Beim Ultraschall stellte er jedoch fest, dass noch Restharn in der Blase war.

Bitte nennen Sie mir Gründe, warum eine Blasenentzündung sonst wiederholt auftreten kann.

Für mich scheint eine Erweiterung eigentlich verständlich, denn durch eine größere Harnröhre geht mehr durch.

Viele Grüße

Steffi

Experte-Schikore
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30.04.2008, 07:56 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Steffi,

beim Urologen!!!! Der hat normalerweise so ein Gerät. Es wird allerdings kaum eingesetzt, da diese Untersuchung nicht bezahlt, das Gerät teuer ist und einen hohen Verschleiß hat.

Blasenentzündungen entstehen unter anderem durch Restharnbildung. Bei Frauen kommen, aufgrund der kurzen Harnröhre immer Bakterien in die Blase. Da sich Bakterien im Urin wunderbar vermehren können, ist eine Restharnbildung ja wie geschaffen.

Bestehen Sie auf einer Harnstrahlmessung. Wenn diese in Ordnung ist, müßte ggf. eine Blasendruckmessung erfolgen. Wenn der Harnstrahl zu schwach ist, kann man immer noch die Harnröhre erweitern.

Man muß nur bedenken, dass bei jedem Eingriff auch Narben entstehen können und das gleiche in kurzer Zeit wiederholt werden muß.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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02.05.2008, 06:20 Uhr
Antwort

Hallo Hr. Dr. Schikore,

Wie lange hält dann so ein Eingriff ca. an, nur 1 Jahr oder mehrere Jahre, oder ist dies von Mensch zu Mensch unterschiedlich?

Was würde dann genau bei einem Eingriff gemacht? Ich habe im Internet von einer Harnröhrenschlitzung gelesen, wird dies bei einer Harnröhrenerweiterung eingesetzt?

Wie lange ist man dann nach diesem Eingriff ausser Gefecht gesetzt? Man hat mir nur etwas erzählt von ein paar Tagen, oder merkt man das auch noch Wochen später?

Gruß

Steffi

Experte-Schikore
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05.05.2008, 09:10 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Steffi,

eine Harnröhrenerweiterung kann aus zwei Dingen bestehen:

Dehnung der Harnröhre mit Stiften, die nacheinander mit zunehmender Größe eingeführt werden.

Vorteil: keine Narkose;

Nachteil: Gefahr der Narbenbildung im gesamten Bereich der gedehnten Harnröhre.

Harnröhrenschlitzung: Nachteil Narkose

Vorteil: es entsteht eventuell nur an der geschlitzten Stelle eine Narbe.

Aufgrund Ihrer vorherigen Aussagen und der von mir gewünschten letzten Untersuchungen würde ich vorher nichts machen lassen.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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06.05.2008, 07:48 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Schikore,

Vielen Dank für Ihre Hilfe und Ihren Rat!

Gruß

Steffi

Experte-Schikore
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06.05.2008, 09:07 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Steffi,

dafür nicht!!

Würde mich dann ´mal interessieren, zu was Sie sich entschlossen haben und wie das Ergebnis war.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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10.08.2008, 11:34 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Schikore,

habe lange überlegt was ich machen soll, nachdem Sie mir geschrieben haben, dass die OP nicht unbedingt notwendig ist.

Trotzdem habe ich mich zu dieser OP entschieden, nachdem ich mich auch nochmals mit anderen Ärzten über dieses Thema unterhalten hatte.

OK, vielleicht hätte ich es mir sparen sollen, aber ich bin erst jetzt schlauer.

Es sind nun gut 2,5 Monate vergangen und ich habe wieder eine Blasenentzüdung.
Nun habe ich mich zu einer Impfung entschlossen.

Trotzdem würde mich mal interessieren, was sie damit meinten, dass eine widerholte Blasenentzündung andere Gründe habe könnten.

Welche könnten diese sein, und was gibt es für weitere Therapieformen.

Irgendwie muss einem doch mal geholfen werden!!!!!!

Wir würden gerne Kinder bekommen, jedoch kann ich nicht schwanger werden, wenn ich weiß, dass mich in dieser Zeit eine Blasenentzündung wieder einholen wird. Habe ja Angst dem Kind mit diesen Bakterien zu schaden.

Gruß
Steffi

Experte-Schikore
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13.08.2008, 06:16 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Steffi,

es gäbe folgende Gründe:
1.) Nach dem Wasserlassen oder Stuhlgang wird in die falsche Richtung abgewischt.
2.) Nach dem GV wird nicht gleich zur Toilette gegangen.
3.) Ein Harnwegsinfekt wird nicht testgerecht behandelt.
4.) Es besteht ein Zusammenhang zwischen Harnwegsinfekten und Periode bzw. GV.
5) Es wird zu wenig getrunken.
6.) Die Hygiene wird übertrieben.
7.) Die Blasenschleimhaut hat einen Defekt, so dass sich krank machende Bakterien besser anheften können.

Die Liste ließe sich bestimmt noch fortführen.

Versuchen Sie es zunächst mit der Impfung, es gibt sie in Form von Spritzen oder Kapseln (allerdings ist das jeweils eine Privatleistung). Es gibt auch die Möglichkeit ein Medikament nach einem bestimmten Schema in die Blase zu instillieren (leider auch keine Kassenleistung).

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Urologen.

Eine Blasenentzündung schadet dem Kind im Mutterleib zunächst nicht, es sei denn man gibt Antibiotika, die in der jeweiligen Schwangerschaftsphase nicht gegeben werden dürfen.


Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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09.12.2008, 06:32 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Schikore,

auch die Impfung hat nicht wirklich geholfen.

Habe nun endlich auch mal meinen Mann zum Urologen geschickt, obwohl ich ihm eigentlich nicht die Schuld für meine BE geben wollte, da ich nicht immer direkt nach dem GV eine BE bekommen habe.

Nun stellte sich jedoch heraus, dass er Keime im Sperma hat. Er hat nun ein Antibiotika für 3 Wochen nehmen müssen. Jetzt hat er noch eine Tablette für morgen und ich habe schon wieder eine leichte Blasenreizung.
Er muss jetzt nun nachdem er alle Tabletten genommen hat, wieder eine Probe abgeben. Ich gehe mal davon aus, dass immer noch Keime vorhanden sind. Was würde nun jetzt auf ihn zukommen, damit er die Keime für immer los werden würden, wenn schon das Antibiotika nicht wirklich angeschlagen hat.
Gibt es überhaupt noch irgendwas??

Ich gehe grundsätzlich nach dem GV zur Toilette, wasche mich danach auch nochmal und gehe dann nochmal zur Toilette.

Viele Grüße

Experte-Schikore
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10.12.2008, 06:25 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Steffi,

was waren denn das für Keime? Welches Antibiotikum mußte Ihr Mann nehmen? Hat Ihr Mann bei der Abgabe des Spermas darauf geachtet, daß keine Verunreinigung durch die Vorhaut oder Hand vorgekommen ist?

Praktizieren Sie doch einige Wochen Geschlechtsverkehr nur mit Kondom. Ich vermute, dass Sie trotzdem Ihre Harnwegsinfektionen bekommen werden, da letztlich Ihre Bakterien beim GV in die Blase gedrückt werden.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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11.08.2009, 10:07 Uhr
Antwort

Hallo,

ich komme derzeit sehr gut mit Angocin zurecht. Ich habe vor dem Winter gelesen, dass man dies auch zur Wintervorbeugung 1X2 Tabletten einnehmen kann.
Ich nehme das angocin nun durch, weil ich immer wieder merke, dass wenn ich absetze, eine gewisse Reizung da ist.
Wir möchten nun auch so langsam ein Baby. Habe nun seit April 2008 das Evra-Pflaster abgesetzt und bin noch nicht schwanger.

Könnte es nun sein, dass das Angocin das Sperma abtötet?
Ich habe auch in der letzten Zeit festgestellt, dass ich so ca. 1-2 Tage nach dem GV eine Blasenentzündung bekomme. Jedoch immer dann, wenn ich nicht relativ zeitnah danach zur Toilette gehe und viel trinke.

Meinen Frauenarzt hatte ich nur gefragt, ob das Angocin auf lange Sicht gesehen schädlich sein könnte?

Wie verhält sich nun das Angocin?

Experte-Schikore
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13.08.2009, 07:35 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Steffi,

da Angocin ein frei verkäufliches Mittel ist, dürften somit auch keine schädlichen Nebenwirkungen auftreten.

Das mit der Blasenentzündung nach GV hatte ich Ihnen schon einmal in einer früheren Antwort mitgeteilt.

Wenn Ihr Gynäkologe bei Ihnen einen unauffälligen Befund erhoben hat, dann müßte Ihr Partner ein Spermiogramm beim Urologen durchführen lassen.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore