Sehr geehrte Experten!
Es besteht bei mir Verdacht aufgrund einer Vielzahl von Symptomen (Zig Zeckenstiche in meinem Leben, Fieber, Muskelschmerzen, Wortschreibstörungen, Konzentrationsstörungen, Taubwerden von Gliedmaßen, Hautveränderungen, massiven Erschöpfungszuständen, ständiger Müdigkeit, geringer Belastbarkeit ....) der Verdacht auf einer chronischen (Neuro)Borreliose, was aber erst in 1-2 Monaten definintiv abgeklärt werden kann.
Nun merke ich schon seit geraumer Zeit, dass ich ziemlich oft zur Toilette muss (am Tag 12-15 Mal bei 2-3 l Flüssigkeit) und wenn ich Hustenanfälle habe oder sehr lachen muss und die Blase voll ist, kann ich das Wasser nicht mehr halten.
a) Kann das auch mit der vermuteten Borreliose zusammenhängen bzw. kann diese Erkrankung Blasenprobleme hervorrufen?
b) Wenn es sich wirklich um eine Blasenschwäche handelt, muss ich das unbedingt ärztlich abklären lassen? Mir reicht es eigentlich von Arztbesuchen, da ich jede Woche 1-2 x bei verschiedenen Ärzten bin und ich dieser Lauferei einfach müde bin.
c) Wenn ich warte und es sich wirklich um eine Blasenschwäche handelt, muss ich dann damit rechnen, dass sich die Angelegenheit verschlimmert?
Ich weiß, ersteres ist eine eher ungewöhnliche Frage. Aber da bisher bis auf MS und Neuroborreliose, die ja ähnliche Symptome haben, so ziemlich alles ausgeschlossen wurde, was in Frage kommt (einschließlich psychischer Komponenten), frage ich mich, ob da ein Zusammenhang bestehen könnte. Bei MS weiß ich, dass Blasenschwäche eine Folge/ein Symptom sein kann.
Vielen Dank für das Beantworten meiner Fragen!
Lissy
Probleme mit Blase bei Borreliose?
Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Expertenrat Harninkontinenz | Expertenfrage
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lissy,
sicherlich kann eine Infektion die neurologische Symptome nach sich zieht auch die Blase beeinflussen.
In Ihrem Fall sollte eine Blasenspiegelung sowie Blasendruckmessung durchgeführt werden (auch wenn Sie die Nase voll haben von Arztbesuchen).
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Schikore,
erst einmal Danke für Ihre Antwort - auch wenn sie mich nicht glücklich macht :-( .
Hm, was passiert bei eine Blasenspiegelung und einer Blasendruckmessung?
Erhalte ich eine Betäubung oder wird das ohne jegliche Betäubung gemacht? Schmerzt die Untersuchung wirklich nicht? Ich hab da sehr unterschiedliches gehört! Erst vor einigen Tagen sagte mir eine Frau, dss sie fürchterliche Schmerzen bei der Blasenspiegelung hatte! Ich muss dazu sgen, dass ich mich beim Frauenarzt schon immer verkrampfe und es immer etwas länger dauert, bis ich untesucht werden kann. Ist zwar peinlich, kann ich aber nicht so gut beherrschen.
Muss ich vorher noch irgendwas tun, d.h. braucht der Arzt irgendwelche Unterlagen von mir?
Und letzte, vielleicht blöde Frage: Wie bald sollte die Untersuchung sein? Ab Mai wird es (voraussichtlich) wieder etwas ruhiger was Untersuchungen anbelangt und da wäre ich dann eher in der Lage, diese mir etwas unangenehme Sache anzugehen.
Entschuldigen Sie, wenn ich Sie mit diesen Fragen nerve! Für mich ist dieses Gebiet hier absolutes Neuland, ich bin hier unsicher und eher scheu und da ich schon zum Frauenarzt nur unter Zwang gehe, fällt mir dieser Gang überhaupt nicht leicht.
Mit freundlichen Grüßen
Lissy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lissy,
wenn eine Blasenspiegelung normal durchgeführt wird, merken Sie nichts davon. Bei einer Blasendruckmessung werden, grob gesagt, Elektroden angelegt, auch diese Untersuchung tut nicht weh.
Es reicht normalerweise, wenn Sie eine Überweisung mitbringen, auf der vermerkt ist, warum Sie sich beim Urologen vorstellen sollen (z. B. V. a. neurogene Blasenentleerungsstörung). Sicherlich ist es für jeden weiter behandelnden Arzt sinnvoller, wenn er die kompletten Unterlagen hat.
Fragen Sie doch Ihre jetzt behandelnden Ärzte wie dringlich die urologische Ablklärung ist (falls Sie schon von Ihren Blasenproblemen berichtet haben).
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Schikore,
ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Antworten! Es ist schön, dass Sie sich dafür Zeit genommen haben.
Nein, von den Blasenproblemen (die ich bisher auch nicht ernst genommen habe, da ich sie als - fast - normal hingenommen habe und andere Symptome mich wirklich massiv beeinträchtigen) habe ich den Ärzten noch nichts gesagt.
Falls ich es nicht vergesse (eine meiner Hauptstörungen), werde ich es einbringen, wenn ich das nächste Mal beim Internisten bin.
Vielleicht nochmal eine dumme Frage: Kann das vielleicht auch normal sein, dass man 12-15 x am Tag auf die Toilette muss, bzw. dass mal was daneben geht? In Ihren Augen ist das bestimmt dumm, aber da ich dieses Harnverhalten schon seit ca 2 Jahren habe, ist es für mich nicht so auffällig.
Jetzt frage ich bestimmt so schnell nichts mehr :-) !
Nochmals vielen Dank und viele Grüße
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
12-15 x am Tag ist zu viel (auch wenn Sie die Nacht noch hinzunehmen). Die normale Blasenkapazität beträgt 300- 400 ml, bei einer normalen Urinausscheidung im Durchschnitt von 1,5 - 2 Litern in 24 Stunden dürften Sie dann wie oft zur Toilette gehen? :-))))
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore!
Sie haben Ihre eigene Art, Menschen von einem Arztbesuch zu überzeugen, hm? :-)
Ich hab den Wink jedenfalls verstanden und verspreche, dass ich die Angelegenheit beim nächsten Besuch beim Internisten einbringe und wenn er mich zum Urologen schickt, dann gehe ich :-(. Ganz geheuer ist mir die Sache trotzdem nicht.
Jedenfalls danke ich Ihnen sehr herzlich, dass Sie so schnell und mit soviel Geduld antworten! Solche Leute wie ich kosten manchmal auch Nerven :-)
Liebe und dankbare Grüße und für den nächsten Monat: Gesegnete Ostern!
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
mir ist es wichtig mit Tipps weiterhelfen zu können. Natürlich kann ich nicht alle Probleme lösen, aber vielleicht ist der Weg dorthin dann manchmal leichter.
Auch Ihnen ein schönes Osterfest bei hoffentlich gutem Wetter.
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore,
das tun Sie! Sie haben mir auf jeden Fall mit Ihren Antworten geholfen uns sei es, dass ich die Angelegenheit jetzt ernster nehme und auch dem Arzt mitteilen werde. Auch wenns mir nach wie vor schwer fällt.
Darf ich Ihnen noch eine letzte Frage stellen ? Ich weiß, ich weiß, habe ich schon mal gesagt:-), weiß bloß nicht, ob ich mich trauen würde, eine solche Frage auch beim realen Arztbesuch zufragen.
Kann so eine Störung auch gefährlich werden (was weiß ich, für die Nieren oder sonst was) oder ist es einfach nur unangenehm?
Nochmals vielen Dank, ich glaub wirklich, dass Sie hier vielen eine große Hilfe sind. Und wenn ich zum Urologen muss, hoffe ich, dass der so freundlich und geduldig ist wie Sie :-)!! Dann wirds ein bisschen leichter. Empfehlungen dürfen Sie ja nicht aussprechen im Internet.
Viele Grüße
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
entweder ist es für mich uhrzeitmäßig zu spät zur Beantwortung der Frage oder Sie haben sich unglücklich ausgedrückt :-))
Was meinen Sie mit: Kann so eine Störung auch gefährlich sein (was weiß ich, für die Nieren oder sonst was) oder ist es einfach nur unangenehm?
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore!
Ich meinte damit, ob eine derartige Blasenstörung einfach nur ein lästiges Phänomen ohne größere Folgen für den Organismus ist oder ob eine derartige Blasenstörung für den Organismus weitere Probleme, Krankheiten nach sich ziehen kann, die vielleicht eine ernste Gefahr für das Leben bedeuten (vielleicht Probleme mit den Nieren). Momentan ist es für mich einfach nur lästig, dass ich ziemlich oft zur Toilette muss und dass ich bei Reizhustenanfällen oder herzhaften Lachen (vorausgesetzt die Blase ist voll) Wasser verliere. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es sich um etwas Ernstes, sprich etwas Bedrohliches handelt. Da machen mir andere Symptome, mit denen ich momentan kämpfe, weitaus mehr Angst (z.B. latente Taubheit in veschiedenen Gliedmaßen, Wortschreibstörungen, Fieber, massive Erschöpfungszustände... Ich zähl jetzt nicht alle auf, ist viel zu viel)
Ich hoffe, dass ich mich jetzt verständlicher ausgedrückt habe :-), kann durchaus sein, dass das nicht der Fall war. Gestern gings mir gar nicht gut.
Viele Grüße und Danke, dass Sie nochmal die Zeit nehmen. Bin froh drum :-)
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
es handelt sich eher um eine lästige Begleiterscheinung (nach dem, was ich jetzt beurteilen kann). Solange der Verschlußmechanismus zwischen Blase und Harnleitern funktioniert, müssen sie keine Bedenken haben.
Eine Nierenbeteiligung entsteht erst dann, wenn der Urin aus der Blase durch einen defekten Verschlußmechanismus in die Nieren hochsteigt. Das kann man aber einfach feststellen durch eine Ultraschalluntersuchung bei voller Blase. Wenn dann die Nieren nicht gestaut sind, ist alles in Ordnung.
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore!
Sie sind ja superschnell!! Nochmals vielen Dank für Ihre Antworten! Mir helfen sie, die Situation klarer zu sehen.
Und jetzt lasse ich Sie in Ruhe mit meinen Fragen :-)
Alles Gute für Sie und natürlich auch Ihrer Arbeit hier im Forum!
Mit freundlichen Grüßen
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
vielen Dank für Ihre aufmunternden Worte. Vielleicht melden Sie sich noch einmal, wenn das Grundproblem Ihrer Beschwerden gefunden wurde.
Schönes WE und noch einmal Frohe Ostern
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore,
mich hat es berührt, dass Sie es angeboten haben, dass ich mich nochmal melden darf, auch wenn meine Krankheit ja nicht unbedingt was mit diesem Expertenrat zu tun hat. Dankeschön!
Momentan bin ich etwas durcheinander, da der Arzt, bei dem ich zweimal war, zwei völlig unterschiedliche Aussagen gemacht hat.
Beim 1. Mal: Sie haben eine Borreliose wie aus dem Bilderbuch. Auf meine Nachfrage, ob er bei seiner Aussage bleibt, wenn die Serologie negativ ist, antwortete er: Selbstverständlich. Dann wurde noch der Therapieplan besprochen und es sollten nur noch Co-Erreger (Babesien, Chlamydien, Yersinien, Rickettsien usw.) abgeklärt werden, weil dann ev. ein anderes Antibiotikum nötig wäre.
2. Besuch: Elisatest (bis 200 Grauzone, mein Wert 320) war positiv, Westernblot eine unspezifische und eine sehr spezifische Bande (p41 und p39), Zustand unverändert, außer dass noch Augenprobleme (Akkommodationskrämpfe) und manchmal leichter Schwindel (eine Art Schummrigsein im Kopf wie kurz vor dem Wirkungseintritt einer Narkose) und verstärkte Schmerzen in den Füßen dazu gekommen sind.
Jetzt seine Antwort: Das Doxycyclin im Winter (bekam vom 20. Dez. bis Mitte Jan 300 mg Doxy/täglich und habe eine vorübergehende Erleichterung erlebt) reicht aus. Ich solle nochmal 3-6 MOnate warten, ob sich mein Zustand nicht von selber bessert. Wenn nein, kann man eine neue Blutuntersuchung machen. FAlls der Titer dann sinkt, braucht man weiter nichts machen. Falls er steigt, kann man über eine weitere Therapie nachdenken. Ich habe dann noch gefragt, wie ich arbeiten soll, da ich nur noch halbe Leistung bringe, meinte er: Vitamine, Erhöhung des Jodthyrox und Sport.
Das Jodthyrox sollte ich erhöhen, weil das Thyreoglobulin (Normwert bis 60, Grauzone bis 100, mein Wert 153) erhöht war und er meinte, dass ich eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse hätte. Dabei dürfte ich aber kein Jod bekommen. Zudem ist es nicht klar, ob das stimmt, weil das Thyreoglobulin nach Aussagen eines anderen Arztes zuerst ein Tumormarker sei. Und wenn keine Stoffwechselprobleme vorlägen, wäre es eher harmlos. TH3 und TH4 sind beide im Normbereich. Also vermutlich harmlos und nicht mit meinen Beschwerden im Zusammenhang.
Auf meine Frage, wie ich Sport machen solle, nachdem ich schon bei einem Spaziergang von 30 Minuten erschöpft bin, gab er mir keine Antwort mehr.
Nach diesem Arztbesuch bin ich mehr oder weniger in ein psychisches Loch gefallen, weil mich die Aussicht, weitere 3-6 Monate in diesem Zustand verharren (und das tue ich jetzt ja schon bald ein Jahr) zu müssen, mich fertig macht. Vor allem, dass ich eigentlich tatenlos zusehen soll. Ich habe mich zwar wieder aus diesem Zustand der Mutlosigkeit befreit, aber wie mein weiterer Weg aussehen soll - ich weiß es einfach nicht. Aber es kann doch nicht sein, dass ich taten- und hilflos zusehen soll, wie es weiter und weiter mit mir bergab geht! Ich möchte einfach wieder etwas mehr Lebensqualität und eine adäquate Behandlung. Ich erwarte ja schon gar nicht mehr, dass ich geheilt werde.
Mittlerweile habe ich mich sehr intensiv mit Borreliose auseinandergesetzt. Borreliose kann man mit keinem Bluttest 100%ig ausschließen oder bestätigen. Man muss nach der Klinik gehen. Die Klinik ist bei mir eindeutig, da ich sehr viele Fragen bei einem Test mit Ja beantworten musste (eben auch die Blasenprobleme, wegen deren ich Ihnen schrieb). Die Symptome passen alle, die ich habe :-( Jetzt kommen mehrere positive Tests dazu (auch inoffizielle wie der LTT und der CD3-57) und es ist immer noch nicht genug, dass ich eine entsprechende Behandlung bekomme. Dazu müsste ich über einen längeren Zeitraum Antibiotika bekommen und zwar besser als Infusionen.
Ich habe jetzt noch einen Termin bei einem Internisten hier bei mir in Augsburg ausgemacht, bekam aber erst für den 1. Juni etwas. Also weiter warten. Und dann hoffe ich, dass dieser Arzt mich behandelt. Wenn nicht, dann weiß ich nicht mehr weiter.
Bis jetzt habe ich mich nicht krank schreiben lassen, da ich einfach sehe, dass mein Chef meine Mitarbeit braucht und es ihm lieber ist, wenn ich wenigstens 20 Stunden arbeite als gar nicht. Allerdings frage ich mich mittlerweile, ob ich nicht vielleicht auch Nachteile dadurch habe, da - wenn es denn wirklich um die Genehmigung einer weiteren Therapie geht und die würde nicht billig - ich ja keine Fehlzeiten aufweisen kann. Damit könnte man sagen: Sie sind ja gar nicht krank. Ich hoffe bloß, dass das jetzt keine Rolle spielt, sonst müsste ich auch noch meine Gewissenhaftigkeit bereuen.
Tja, lieber Herr Dr. Schikore, das ist jetzt eine ganze Litanei geworden! Ich hoffe bloß, dass ich Sie nicht erschlagen habe!
Ihnen jedenfalls erstmal vielen Dank für das geduldige Lesen der langen Zeilen!
Alles Gute Ihnen!
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
ich hatte etwas viel um die Ohren, daher die verspätete Antwort.
Trotzdem schön von Ihnen zu hören, auch wenn Ihre Probleme immer noch nicht beseitigt sind.
Kann es sein, dass Sie mittlerweile in die psychosomatische Schiene abgerutscht sind?
Aufgrund Ihrer Beschreibung habe ich zumindest den Verdacht.
Denken Sie einmal darüber nach.
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore!
Ich schreibe hier oben weiter, weil ich befürchte, dass sonst Ihre Antwort nicht mehr einsehbar ist für mich, wundern Sie Sich also nicht.
Und Sie brauchen sich bei mir nicht entschuldigen, Sie verrichten die Arbeit hier im Forum ehrenamtlich in Ihrer Freizeit. Und Sie haben ja geantwortet.
Nun zu Ihrem Verdacht:
Nein, ich persönliche glaube es nicht. Ich versuche Ihnen zu erklären, warum ich diese Meinung nicht unbedingt teilen kann.
Ich hatte früher (von 1992-96) starke Depressionen und war in der gesamten Zeit und auch darüber hinaus in psychotherapeutischer Behandlung, einschließlich 14 Wochen psychosomatischer Klinik und knapp 2 Jahren Antidepressiva. Ich habe mich daraus befreien können und es war ein verdammt harter Weg. Und ich bin sehr stolz und dankbar, dass ich es geschafft habe.
Gelernt habe ich in dieser Zeit, alle körperlichen Symptome von der psychischen Ebene her zu betrachten. Nachteil war nur, dass ich die körperliche Ebene nicht mehr allzu ernst genommen habe. Und ich befürchte, dass ich heute dafür bezahle. Egal, welche Symptome, ich habe zunächst gefragt: Was belastet mich, wem könnte ich was husten, von wem habe ich die Nase voll, was stresst mich ... Sicher konnte ich auf diesem Weg manches Psychische klären. Doch habe ich mir auch Asthma eingefangen, weil ich die ständigen Bronchialerkrankungen auch nur psychisch betrachtet habe. Und musste mir später vom Lungenfacharzt sagen lassen, dass es für Asthma selten psychische Ursachen gibt.
Und auch die Symptome, die leider mehr und heftiger werden, habe ich über Jahre nur auf der psychischen Ebene betrachtet.
Um aber keinen Fehler zu begehen, habe ich mich im März auch einem Neurologen/Psychiater vorgestellt MIT Hinweis auf meine Geschichte und er konnte sich nicht vorstellen, dass die Symptome psychisch bedingt seien, zumindest nicht alle.
Trotzdem habe ich mir auf Anraten meines Internisten über dem Zeitraum eines Monates Imap spritzen lassen, da er meinte, dass dann vielleicht erkennbar wird, ob etwas nur psychisch bedingt sei. Die Symptome haben sich leider nicht geändert.
Jetzt kommen neben weiteren Symptomen auch noch positive Blutuntersuchungen dazu.
Jetzt frage ich Sie: Wie soll ich auf Grund dieser Sachlage von einer psychischen Erkrankung ausgehen? Ich denke, Sie haben Ihre Vermutung auf Grund der ein oder anderen Aussage meinerseits geschrieben. So wäre es mir eine Hilfe, wenn Sie mir mitteilen würden, was genau Sie auf diesen Gedanken gebracht hat.
Mit freundlichen Grüßen
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
Ihre objektiv nachzuvollziehenden Befunde sprechen natürlich für eine somatische Erkrankung.
Warum ich auf eine psychische (Mit-)beteiligung komme, liegt daran, dass gerade Patienten/innen sich verbal sehr ausschweifend äußern. Das ist jetzt nicht negativ gemeint (ich wäre froh, wenn meine Pat. Ihre Probleme konkreter beschreiben könnten).
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore!
Keine Sorge, ich habe es auch nicht negativ aufgefasst :-) ! So empfindlich bin ich nicht. Außerdem weiß ich ja, dass Sie mir helfen wollen.
Tja, das genaue Benennen der Beschwerden lernt man bei einer so diffusen Symptomatik. Wenn ich schon nicht weiß, welche Symptome ich in welcher Stärke habe, wie soll denn dann der Arzt, der mich ja von außen beurteilt, das wissen?
Eine gute Nachricht habe ich jetzt doch noch bekommen. Ich habe jetzt nochmal in der Facharztpraxis angerufen und gesagt, dass ich es ind iesem Zustand nicht weitere 3-6 Monate durchstehe. Diesmal war ich mit dem Chef der Praxis verbunden. Als er meine Unterlagen durchsah, meinte er, ich hätte doch schon 14 Wochen lange Antibiotika-Infusionen erhalten. Das war nicht der Fall, da Krankenkasse und Hausarzt die Therapieempfehlung abgelehnt hatten. Nachdem er meine Symptome und sonstiges nochmal beschrieben haben wollte, auch den Verlauf nach Doxy, meinte er, dass die Therapie dann auf jeden FAll nochmal intensiviert werden müsste. So wird er mir eine Therapieempfehlung schreiben, die ich meinem behandelnden Arzt vorlegen kann und dann hoffe ich, dass es endlich wieder aufwärts geht mit mir.
Die Blasenprobleme werde ich momentan nicht angehen. Möglicherweise verschwinden sie unter der Antibiose. Wenn nicht, kann ich danach immer noch etwas tun.
Ich bedanke mich nochmals für Ihre Geduld und Freundlichkeit und wünsche Ihnen alles Gute!
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
dann hoffe ich, dass es jetzt klappt. Wenn die Blasenprobleme dann noch weiter bestehen sollten, melden Sie sich bitte.
Viel Glück
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore,
das hoffe ich auch! Und Glück kann ich sehr wohl gebrauchen, ich weiß, dass es nicht einfach wird.
Vielen Dank, auch für die Wünsche. Und versprochen, falls da was bleibt, rühre ich mich nochmal.
Alles Gute Ihnen!
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
wird schon schief gehen :-)
Ich freue mich auf die Resonanz
Bis demnächst
Dr. Rainer Schikore
Antwort
Hallo Herr Dr. Schikore,
ich hatte ja versprochen, dass ich mich nochmals bei Ihnen melde. Jetzt ist schon einige Zeit ins Land gegangen und ich habe mcih heute erinnert, dass ich Ihnen dieses Versprechen gab.
Mir ging es gesundheitlich immer schlechter, aber die längere Antibiotikabeahndlung wurde mir verweigert mit der Begründung, dass dies eine Außenseitertherapie sei... Neben Fieberschüben kamen immer mehr Probleme dazu wie Feinmotorikstörungen in der linken Hand, Muskelschwäche, Schwindel und andere Symptome verstärkten sich, z.B. abartige ERschöpfung, Schwäche, Müdigkeit, Wortschreibstörungen, Gedächtnisstörungen ... Auch Schmerzen und Missempfindungen wurden mehr und von der Toilette kam ich fast gar nicht mehr runter: Entweder Durchfall (immer häufiger blutig) oder eben Reizblase.
Nachdem ich gedroht hatte, dass ich mir die Medikamente selber im Ausland besorge, bekam ich dann doch noch eine 3monatige Antibiotikabehandlung. Weg sind: Bauchkrämpfe, Durchfall, Schwindel, Feinmotorikstörungen. Besser: die ganz schlimme ERschöpfung, Blase (statt ca14-15x am Tag nur noch 8-12x), Schmerzen in den Füßen, Wortschreibstörungen, Gedächtnis.
Allerdings bleiben mir verschiedene Probleme, u.a. ist mein Hörnerv geschädigt, so dass ich nur noch schlecht höre. Auch die Schmerzen und Missempfindungen sind größtenteils geblieben, das hat mir auch ein Arzt gesagt, dass ich damit leben muss. Und ganz wird die Erschöpfung wohl auch nicht mehr weg gehen, so die Meinung der ÄRzte.
Ich bin jetzt seit Mitte Mai letzten Jahres krank geschrieben, was für mich furchtbar ist. Seit 3 Wochen probiere ich mich an einer Wiedereingliederung und hoffe sehr, dass ich es schaffe! Mein Beruf gibt mir nämlich sehr viel, da geht es um mehr als nur um Geldverdienen.
Niemals in meinem Leben hätte ich gedacht, dass Zeckenstiche so gefährlich sein können oder dass Borreliose mein Leben so auf den Kopf stellen kann! Für mich war klar: FSME ist schlimmer und das kann ich nicht kriegen, weil ich dagegen geimpft bin. Borreliose ist einfach und schnell zu behandeln, nach 2-3 Wochen Antibiotika bin ich geheilt. Tja, manchmal lehrt einem das Leben andere Dinge...
Doch selbst wenn ich weiß, dass ich nicht mehr ganz gesund werde: Ich lasse mich nicht unterkriegen! IN meinen Beruf komme ich wieder rein, ich hab den Willen dazu und deswegen schaffe ich das acuh. Und für Freizeitaktivitäten, die ich nicht mehr ausüben kann, nun, es gibt andere Dinge, die ich tun kann. Eines habe ich auf jeden Fall gelernt: Gesundheit und Wohlbefinden ist ein kostbares GEschenk und man sollte beides genießen und dankbar dafür sien, solange man es hat. Es kann sehr schnell vorbei sein. Und ich bin dankbar für die kleinen Dinge des Lebens, ich freu mich, wenn die Sonne meine Nase kitzelt, wenn ich eine Gänseblümchenwiese sehe, wenn ich den Fliederduft einatmen kann, wenn mich ein Kind anlächelt.... Und ich sag den Menschen, dass Zecken und Borreliose nicht unterschätzt werden dürfen. Es ist bitterer Hohn, wenn immer wieder von irgendwelchen Leuten behauptet wird, dass dies alles nicht schlimm sei, dass Borreliose sogar von selber ausheilt usw. Ich hab am eigenen Leib erleben müssen, dass dies nicht der Fall ist. Und Sie werden lachen: SEitdem ich offen mit meiner Erkrankung umgehe, habe ich allein in meiner näheren Umgebung bestimmt 2 Dutzend Menschen kennen gelernt, die Borreliose chronisch haben. Wenn ich nur einem einzigen Menschen einen derartigen Leidenweg ersparen kann, dann hat mein Leid einen Sinn gehabt!
Viele liebe Grüße, ich wünsch Ihnen von HErzen alles Gute!
Lizzy
Antwort von Experte-Schikore
Hallo Lizzy,
vielen Dank für Ihre Rückantwort. Meistens bekommt man keine Rückmeldung mehr von den Patienten und weiß somit auch nicht, was die Beratung gebracht hat (im positiven wie auch im negativen Sinne).
Ich wünsche Ihnen, dass sich Ihre Symptome im Laufe der Zeit soweit verringern, um einigermaßen gut durchs Leben zu kommen.
Viele Grüße
Dr. Rainer Schikore