hallo,
ich bin ziemlich verunsichert, daher wende ich mich an sie mit der hoffnung einen rat zu bekommen.
ich habe 1999 aufgrund eines massenprolaps eine blasenlähmung die sich nach entlastung zurückgebildet hat. bestehen blieb eine leichte belastungsinko mit der ich leben lernte.
nun habe ich seit ca. einem halben jahr ständigen harndrang- manchmal alle 5 min- und kann nur geringe urinmengen abgeben, eigentlich nur tröpfchen. zudem habe ich das gefühl die blase nicht vollständig entleeren zu können. auch sind die unwillkürlichen urinmengen bei belastung deutlich mehr geworden, und schränken meine lebensqualität und sozialkontakte erheblich ein.
nun war ich gestern bei bei meiner FÄ die einen *polypen* am blasengrund in nähe der harnröhre im sono feststellte, und mich zum uro schickte. heute war ich beim uro. am montag wird gespiegelt. eine verschleppte blasenentzündung wurde auch festgestellt, die wohl aufgrund meiner trinkmenge von 4-5 l am tag nicht so richtig durchbrach. diese wird nun mit antibiotika behandelt.
nun sind hier m.e. mehrere faktoren im spiel. zum einen ein neurologischer, ein möglw. hormoneller den ich habe eine autoimmune schilddrüsenerkrankung und dieser *polyp*.
ich finde mein uro ist da nur auf den infekt fokussiert, die inko hat er gar nicht ernstgenommen; diese belastet mich aber am meisten. zudem bin ich beunruhigt wegen dem *polyp* denn nach kurzer inspektion wurden meine geäusserten bedenken verharmlost.
eine freundin riet mir am besten direkt in ein KH zu gehen, da dort eine umfassende diagnostik vorgenommen werden kann, gerade wg. der evtl. neurol. komponente. ich bin 38 und eine aktive frau die voll im leben steht. ich habe angst das meine blase einen irreparrablen schaden (inko) abbekommt, gerade weil sie eh schon *angeschlagen* ist aufgrund des z.n. lähmung. ich finde das aber u.u. etwas hysterisch.
ich bin etwas ratlos. hier gibt es ein kontinenzzentrum mit einem interdisziplinären team, aber die wartezeiten sind gewaltig. im notfall natürlich nicht....
was würden sie raten.
lg
polyp in der blase und immer harndrang
Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Expertenrat Harninkontinenz | Expertenfrage
Antwort
noch zu erwähnen wäre, dass die FÄ die beckenbodenmuskulatur getestet hat und eine beckenboden und bindegewebsschwäche als ursache ausgeschlossen hat. seit der lähmung trainiere ich meinen beckenboden zur inkoprophylaxe, und, das das getröpfel nicht stärker wird.
nun hat es mich doch erwischt. .(
wie kann man eine inko in meinem fall behandeln sollte sie bestehen bleiben??
vielen dank fürs lesen.
mfg
Antwort
eines noch:
entspannt wasserlassen kann ich nicht. ich habe zwar starken harndrang, muss zum entleeren der blase aber stark pressen. anders geht es nicht.
Antwort von Experte-Umbreit
Hallo Yedi,
wichtig ist zunaechst eine Blasenspiegelung, um den Polypen zu objektivieren. Danach kann das weitere Procedere festgelagt werden.
Alles Gute!
Dr. Umbreit
Antwort von Experte-Umbreit
Lassen Sie erst den Polypen behandeln, alls andere ergibt sich danach!
Dr. Umbreit
Antwort
wie wird solch ein polyp entfernt?? (sofern es einer ist)
kann das während der spiegelung erfolgen?
ist dies ausser unangenehm auch schmerzhaft?
oder ist hier eher eine kurze narkose empfehlenswert, und kann dies auch amb. erfolgen, oder lieber stationär?
alles natürlich geachtet der tatsache das es auch ein polyp ist. ist es *etwas anderes* steht eine stationäre behandlung ausser frage, das ist mir klar.
zudem habe ich das gefühl, das das antibiotikum nicht anschlägt....ich nehme enoxacin. der harndrag besteht weiterhin unvermindert!
Antwort von Experte-Umbreit
Hallo Yeddi,
wuerde zunaechst die Harnblase spiegeln lassen, ganz normal. Damit kann ich den Befund objektivieren und danach weitere Massnahmen entscheiden.
Alles Gute!
Ihr Urologe Dr. Umbreit
Antwort
hallo dr. umbreit,
die blase wurde gespiegelt. kein polyp, oder sonstiger befund!
auf mein inkoproblem bekam ich die antwort, das das wartezimmervoll mit krebspatienten wäre und im gegensatz dazu die inko pipifax wäre- ich solle mich eben mit einer vorlage schützen.
meine FÄ war gelinde gesagt sprachlos als ich heute bei ihr war, und ihr von der antwort erzählte.
sie schallte nochmal und blieb bei ihrer diagnose: polyp in der uretha und diese sei stark erweitert.
nun bin ich mehr als ratlos.
was schlagen sie vor?
Antwort von Experte-Umbreit
Hallo Yeddi,
alles etwas unklar. Wenn die Blase gespiegelt wurde und ok war wurde dabei auch die Harnröhre angeschaut, so dass beides ok ist.
Nun Grundprogramm bei Inkontinenz sind Beckenbodenübungen, lokal vaginal Östrogen bei Hormonmangel (Scheide ist trocken!), zusätzlich entspannende Med. für die Harnblase (Mictonorm uno 1x1 z.B.)
Das Ganze zunächst über 3-6 Monate!
Gute Besserung!
Ihr Urologe Dr.Umbreit
Antwort
danke für ihre antwort.
ja unklar ist mir das auch....
also die harnröhre wurde auch angeschaut, und ihr kollege hat auch hier nichts als einen *reizzustand* festgestellt.
beckenbodenübungen mache ich schon seit der blasenlähmung konsequent, und die muskulatur wurde gemessen. diese ist voll ok; die übungen behalte ich selbstverständlich bei.
was das östrogen angeht so habe ich wg. eine hashimoto einen progesteronmangel mit östrogendominanz. und evtl. ein POF, welches gerade von FA geklärt wird.
ist das ö in zäpfchenform trotzdem ok? über trockenheit kann ich nicht klagen.
lg
Antwort von Experte-Umbreit
Ich denke einen Versuch damit, 1x1 Zäpfchen, Die und Sa.,für4-6 Wochen,sollte versucht werden.
Dr.Umbreit
Antwort
ok, vielen vielen dank!
nun hoffe ich das es fruchtet......
lg
Antwort
hallo dr. umbreit,
meine FÄ wollte nun nichts unternehmen hinsichtlich der von ihnen vorgeschlagenen therapie. erst sollte ich mich im kontinenzzentrum
hier in der stadt vorstellen.
heute war nach langer zeit endlich der termin in den ich große hoffnung auf besserung setzte, denn ich renne immernoch unvermindert hochfrequent.
nach eingehender anamnese und einer urodynamischen messung teilte man mir mit, das ich erstmal meine trinkmenge(ca. 5l, manchmal mehr) reduzieren solle. blasenkapazität ist 240 ml. restharn minimal.
diabetes mellitus ist ausgeschlossen worden.
diagnose: diabetes insipidus
wiedervorstellung in 8 wochen bis dahin umstellung der trinkgewohnheiten auf max. 3 l.
nun macht mir die reduzierung grosse kopfzerbrechen, zum einen weil mich durst quält, zum zweiten wegen der fliegerei, denn ich hatte schon probleme mit dehydrierung infolgedessen ich kollabiert bin. ich hab schon immer so viel getrunken, schon als kind. als kind war auch nächtliches einnässen bekannt, welches sich unter der gabe von tofranil gebessert hat und mit der pubertät ganz verschwand. seither stehe ich nacht 2-3 x auf. auch bei meinem vater war einnässen bekannt.
ich habe nachts viel durst und trinke meist mind. 1 l während der nacht, da meine schleimhäute sehr austrocknen. ich esse auch sehr gerne salziges.
sollte sich der adh mangel erhärten wird dies substituiert. kein prob.
aber was ist nun mit der inko?? miktonorm hat man abgelehnt, östrogen auch. auf meine einwände ein abwarten der reduzierung empfohlen. hierunter würde sich diese problematik auch bessern.
das man einen dursttest durchführt ist mir bekannt, das dieser 8 wochen dauert halte ich für zu lange. zu einen schaff ich das nicht, zum anderen hab ich angst das ich wieder austrockne.
alles blöd, meine nerven liegen mittlerweile ziemlich blank nach dem ganzen unangenehmen untersuchungsmarathon.
sorry für den langen text, ging nicht kürzer.....
danke vielmals
yeddy
Antwort von Experte-Umbreit
Hallo Yeddi,
lieber ein paar Worte mehr, dann wird vieles klarer.
Der Diabetes insipidus bei 5 Litern Trinkmenge sollte unbedingt gründlich abgeklärt werden.
Auch ich sehe hier einen direkten Zusammenhang zwischen Trinkmenge und der Harninkontinenz.
Die mögliche medikamentöse Behandlung ist kein Problem.
Alles Gute!
Ihr Urolge Dr. Umbreit
Antwort
ihr antwort war etwas kryptisch...*rotwerd*
mein problem ist ja nun die reduzierung der trinkmenge, das ist nicht möglich. ich hab einfach brand!!!! heute hab ich *wenig* getrunken, und kam trotzdem auf 3.5 l
es soll ja nun 8 ( ! ) wochen abgewartet werden....etwas um meine überaktive blase zu dämpfen möchte man nicht einsetzen. bei einem volumen von ca. 200 ml renne ich halt nur um die 5 l wieder rauszukriegen. wenn wenigstens das volumen erhöht werden könnte, das ich nicht mehr so oft muss wäre schon richtig toll.
man argumentierte ich solle eben weniger trinken, dann müsste ich auch nicht dauern pinkeln. (für diesen rat bin ich nun in ein interdisziplinäres fachzentrum?)
ich hab schon immer viel getrunken nur fasste meine blase früher minimum 800 ml. (wurde mal gemessen)
zudem sprach man auch von einer möglichen stenose in der harnröhre welche auch mitspielt, diese will man nun ausmessen.
macht es sinn 8 wochen weniger zu trinken, zu dürsten mit der gefahr der dehydrierung, wie schoneinmal??? ich arbeite als stewardess und muss auf langstrecken trinken!! ich bin schonmal kollabiert wegen dehydratation, und hab einfach angst, das das wieder passiert!! ( das ist sehr unangenehm, da fliegerärzte ist so einem fall zu bulldogen mutieren, und erstmal mit fluguntauglichkeitsvokabel rumfuchteln)
ich bin halt mit dieser massnahme nicht einverstanden. That it!
ich finde ein kapazitätserweiterung der blase sinniger.
über einen erhöhten flüüsigkeitbedarf auf flügen wusste man auch nicht wirklich bescheid, und wischte dieses argument auch von tisch. von dem kollabs hab ich die ärzte auch in kenntnis gesetzt. ich finde diesen rat weniger zu trinken unter diesen umständen unverantwortlich!
lg yeddy
Antwort von Experte-Umbreit
HalloYeddi,
00 ml Blasenvolumen ist wirklich zu wenig. Hier kann man den Blasenmuskel beruhigende Medikamente einsetzen (Z.B. Miktonorm uno).
Das mit dem Flüssigkeitsbedarf sollten Sie auch nach Ihrem Wohlbefinden regulieren!
Und sicher ist, dass dieses Austesten mehrere Wochen dauern wird!
Ein Versuch ist es Wert, denn 200 ml Blasenkapazität und 5 Liter Flüssigkeit führen unweigerlich zu 18-20 Miktionen!
Alles Gute!
Ihr Urologe Dr. Umbreit