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Grosse Restharnmengen, kaum natürliches Urinieren möglích

Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Expertenrat Harninkontinenz | Expertenfrage

12.02.2005 | 05:32 Uhr

Guten Tag,
ich hatte vor genau einem Jahr erstmals Blasenbeschwerden (häufiges zur Toilette gehen), die im Laufe des Jahres schlimmer wurden. Ich habe die Beschwerden aber immer meiner speziellen Streßsituation zugeordnet, zum Schluß mußte ich ständig auf Toilette, auch nachts mit kleinen Mengen, das Urinieren wurde immer schwieriger.
Im November kam ich ins Krankenhaus mit 1,7 l Urin in der Blase, seit dieser zeit habe ich einen suprapubischen Katheter, auf natürlichen Weg gehen nur noch etwa 20 ml ab, die Restharnmenge ist gross. Organisch bin ich laut Krankenhausbericht gesund, nehme Ubretid, aber man hat mir wenig Hoffnung auf Heilung/Besserung gemacht.
Versuche z.Zt über spezielle Physiotherapie etwas zu erreichen, welche Möglichkeiten sehen Sie etwas zu verbessern, was könnte ich noch probieren?
Es gibt keine Vorgeschichte, hatte nie groß Probleme mit der Blase, kaum Blasenentzündungen, jetzt natürlich öfter, aber der suprapubische Kathether scheint mir die bessere Lösung zu sein als Einwegkatheter, was meinen Sie?

Schöne Grüsse
Ulli

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13.02.2005, 05:58 Uhr
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Hallo Ulli,
irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass bei Ihnen organisch alles in Ordnung sein soll. Ist denn eine neurologische Ursache, die sich anfangs durch Probleme beim Wasserlassen bemerkbar macht, ausgeschlossen worden? Wurde eine Harnstrahlmessung durchgeführt, eine Harnröhrenverengung ausgeschlossen?
Ob Sie besser mit einem suprapubischen Katheter oder mit Selbstkatheterismus arbeiten, müssen Sie selbst entscheiden. Erfahrungsgemäß macht ein sauberer Katheterismus weniger Blaseninfektionen, die Gefahr einer Harnröhrenverengung ist beim Selbstkatheterisismus größer.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Rainer Schikore

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13.02.2005, 07:10 Uhr
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Hallo und danke für die prompte Antwort.

Im Krankenhaus wurden auch Kernspin-Aufnahmen (MRT LWS) gemacht, außerdem war ich selbst noch bei einem Neurologen nach dem Krankenhaus-Aufenthalt.Zitat Arztbericht: Kein sichtbarer Hinweis auf neurogene Blasenstörung
Harnstrahlmessung wurde nicht gemacht, aber im Rahmen der Blasenspiegelung wurde die Harnröhre geschlitzt, so dass zumindest jetzt keine Störungen auftreten sollten.
Weitere Untersuchungen im Krankenhaus: Urosonographie, Urologisches Röntgen.
Bei Urodynamik-Messung Blasenfüllung nur bis 160 ml möglich, in Füllungsphase entsprechend der Detrusoraktivität wellenförmige Beschwerden (Harndrang/Blasenkrampf), bei 160 ml Harndrang max
Keine Blasenentleerung war möglich.

ES gibt keine Diagnose (Ergebnisse seien widerspüchlich) und ich möchte einfach alles ausprobieren, bzw allen Möglichkeiten nachgehen um wenn möglich wieder zu normal zu kommen.
War vor dem Krankenhaus-Aufenthalt auch beim Gynäkologen, kein Befund.

Ich bin für alle Tipps, Ratschläge für die Spurensuche dankbar, schließlich sollte es doch eine Erklärung geben.
Mein Stress-Situation vorher war sehr heftig und andauernd (ca. 1 Jahr), kann dies die Ursache sein.
Habe auch eine Psychologin kontaktiert, aber da werde ich auch nicht fündig.

Was könnte ich vielleicht noch ausprobieren? Alternativ-Methoden??

Mit freundlichen Grüßen
Ulli

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13.02.2005, 08:26 Uhr
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Hallo Ulli,
das läßt sich von weitem natürlich alles nicht so einfach zu beantworten. Es scheint so, dass Sie Ihre Blasenprobleme (Restharnbildung) schon länger hatten und dann kam der Augenblick, an dem nichts mehr ging un Sie ins Krankenhaus mussten. Was mich irritiert ist folgendes: Im Krankenhaus wurde eine Restharnmenge von 1,7 l Urin festgestellt (wenn ich das richtig in Erinnerung habe), jetzt sollen nur noch 160 ml (in der Urodynamik) hereinpassen? Da kann doch irgendetwas nicht stimmen.
Können Sie noch normal Urin lassen (welche Menge?)und wieviel kommt anschließend noch über den suprapubischen DK?

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Rainer Schikore

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14.02.2005, 08:20 Uhr
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Hallo,
nochmal danke für die prompte Beantwortung. Ihre Fragestellung ist genau die der Ärzte des Krankenhauses auch, es paßt nicht zusammen.
Ich vermute auch, daß ich schon länger damit zu tun habe, aber mein ständiges zur Toilette rennen habe ich eben mit dem Streß in Verbindung gebracht und auf Mengen habe ich nicht geachtet.

Normale Miktion: ca 20 ml, danach öffne ich den Schlauch, dann kommt es drauf an, 80 - 240 ml.
Ich versuche z.Zt. wieder auf größere Blasenfüllmengen zu kommen, weil die letzten 2 Monate hatte ich bereits sehr starken Harndrang bei Gesamtfüllmengen von 80-120 ml. Ich hoffe, wenn ich langsam wieder steigere, vielleicht komme ich zurück zu einem normalen Verhalten?!
Habe auch versuchsweise nachts den Schlauch weggelassen, bislang mußte ich nur 1-2 pro NAcht auf Toilette, dies ist akzeptable, bei vorherigen Versuchen bin ich bis zu 8 Mal gelaufen.
Finden Sie die Steigerung der Blasenfüllmengen OK?

Mit freundlichen Grüßen
Ulli

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14.02.2005, 18:40 Uhr
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Hallo Ulli,
ob Sie wieder auf eine normale Blasenkapazität kommen, läßt sich natürlich nicht sagen, aber ich würde an Ihrer Stelle weiter trainieren. Zumindest wird die Häufigkeit der Toilettengänge dann deutlich weniger werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Rainer Schikore