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Zu schwacher Urinstrahl auch nach TURP

Kategorie: Special-harninkontinenz.de » Expertenrat Harninkontinenz | Expertenfrage

21.02.2008 | 06:12 Uhr

Im vergangenen Jahr hatte ich (56 Jahre) mehrere Blasenentzündungen. Daraufhin erfolgte eine Blasenspiegelung mit dem Ergebnis: Harnröhrenenge durch gutartige Prostata und Divertikel. Die Blase konnte nicht untersucht werden, da der Urologe an der Prostata nicht vorbei kam.
Wegen eines erhöhten PSA-wertes von 5.15 erfolgte deshalb eine Biopsi mit 13 Stanzen. Ergebnis: u.a. chronische Prostatits, innerhalb des 6. Stanze, es wurde kein Krebs gefunden. Dann erfolgte eine TURP mit dem Ergebnis: Kein Krebs, Harnröhre o. Befund, prostatische Harnröhre 3- 4 cm, obstruktive Seitenlappen, mässiger Mittellappen. Blase: Ostien beidseits orthotop und schlitzförmig und klaren Urin fördernd, Schleimhaut erstgradig trabekuliert, kein Tumor, kein Stein. Blasenauslaßresektion nach Turner Warwick. Sphinktertest o.B.
PSA-wert nach 3 Monaten gesunken auf 0.66

Nach 3 Monaten wieder leichte Schmerzen beim Wasserlassen und Urinstrahl schwach wie vor der OP. Daraufhin erfolgte eine Uroflow mit dem Ergebnis eines Urinstrahls wie bei einer Harnröhrenverengung, Restharn 40 ml, Urin o.B.
Daraufhin erfolgte eine Blasenspiegelung mit dem Ergebnis: Blase ok., keine Harnröhrenverengung und keine Narbenbildung.

Aber warum der deutlich zu geringe Urinstrahl? Urologe meint, dass sich das noch Einspielen wird und das nach mehr als 3 Monaten? Kann das sein, und wie lange kann solch eine Einspielung nach einer OP dauern? Mit was habe ich zu rechnen, wenn sich das doch nicht einspielt? Kann das schwere Folgen haben, muss ich damit rechnen, dass meine Blase im noch höheren Lebensalternicht mehr funktioniert? Kann ich noch Hoffnung haben?

vielen Dank für Ihre Mühe

M.L.

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Bisherige Antworten
Experte-Schikore
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24.02.2008, 07:52 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Herr Lange,

es kann auch sein, dass Ihre Blasenmuskulatur über die Jahre erschlafft ist und nicht mehr den entsprechenden Druck aufbauen kann.

Ggf. wäre eine Blasendruckmessung indiziert, falls sich die Beschwerden in den nächsten 2-3 Monaten nicht bessern.

Sprechen Sie dann Ihren Urologen noch einmal darauf an.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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05.03.2008, 01:18 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Rainer Schikore,

Danke für Ihre Antwort !

Von einer Urologin der Techniker Krankenkasse wurde eine mögliche Blasenhalssklerose zu diesen Symptomen benannt. Müsste eine Blasenhalssklerose bei einer Blasenspiegelung nicht doch gesehen werden. Bei der OP (TURP) und 3 Monate danach wurde jeweils eine Blasenspiegelung durchgeführt, mir aber eine Blasenhalssklerose nicht genannt. Und wieso habe ich am Anfang des Wasserlassens immer wieder Schmerzen, die am Ende dann wieder vorbei sind?

Falls die Blasenmuskelatur ersschlafft sein sollte, gibt es Möglichkeiten diese zu beheben? Kann diese Muskelschwäche sich soweit verschlimmern, dass es zum Harnverhalt kommt?

Liebe Grüße
Michael Lange

Experte-Schikore
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08.03.2008, 08:35 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Herr Lange,

ich wußte gar nicht, daß die kranken Kassen auch eigene Fachärzte beschäftigen??

Bei einer Blasenhalssklerose hätte der Urologe eine Verengung erkennen können.

Warum Sie am Anfang des Wasserlassens immer Schmerzen haben, kann ich so auch nicht nachvollziehen.

Hier wäre vielleicht eine Blasendruckmessung sinnvoll. Fragen sie doch einmal die Urologin der Techniker Krankenkasse.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore

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10.03.2008, 03:32 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Rainer Schikore,

herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung.
Es ist tatsächlich so, dass es bei der Techniker Krankenkasse für die Mitglieder eine Ärzte - Hotline unter der Tel. 01802 / 648564 gibt (6 Cent pro Anruf). Hier agieren auch einige Fachärzte. Hintergrund sind verschiedene Gesundheitsreformen, die zur Folge haben, dass gerade Fachärzte sich kaum noch Zeit für Aufklärung und Gespräche mit ihren Patienten nehmen können. Obwohl bei uns Patienten der Druck dadurch immer größer wird uns über das Internet manchmal schon verzweifelt zu informieren.
Hier versucht die Techniker deshalb einen Ausgleich zu schaffen. Die Hotline ist jeden Tag rund um die Uhr zu erreichen. Ab den Abendstunden und am Wochenende ist die Hotline aber kaum noch empfehlenswert, da sie sehr dünn besetzt ist.

Mein Urologen hat mir telefonisch bestätigt, dass keine Blasenhalssklerose bei mir bestehen soll. Dies kann ja wohl durch eine Blasenspiegelung festgestellt werden. Auch er hat mir bisher die Frage nach den Schmerzen am Anfang des Wasserlassens nicht beantwortet. Er geht noch immer davon aus, dass sich das ganze Problem nach der OP noch einstellen muss. Er hält die Problematik nicht für ungewöhnlich und gab mir den Rat, das ganze zu vergessen, da sich das alles noch einspielen wird. Zur Zeit muss ich ein Miktionstagebuch führen, wobei ich nicht weis warum. Am 1 April ist der nächtes Termin. Warum wird in diesem ZUsammenhang ein Miktionstagebuch geführt.

Leider haben Sie mir meine Frage nach dem Blasendruck bisher nicht beantwortet:
1. Welche Auswirkung hat eine Blasendruckschwäche und in wieweit hat diese Schwäche welche Folgen.
2. Kann es dadurch zu einem Harnverhalt oder sonstige Probleme kommen.
3. Was kann hier zukünftig noch auf mich zukommen.
4. Werde ich im noch höheren Alter noch ohne Probleme Wasser lassen können.
4. Steckt eine andere Krankheit dahinter.
5. Gibt es Möglichkeiten den Blasendruck wieder zu normalisieren.
6. Bis zu welchem Punkt ist eine Blasendruckschwäche in meinem Alter (56) normal und ich hier ohne Sorgen sein kann.

Laut Miktionstagebuch muss ich ca. 6 bis 8 mal am Tage Wasserlassen, wobei zwischen 250 bis ca. 500 ml Urin abgelassen werden. Es gab auch schon mal eine Fülle von 650 ml, aber nur als Ausnahme. Ist das noch normal in meinem Alter (56).

Eine Blasendruckmessung hat mein Urologe Dr. Soyka in Hamburg bei mir noch nicht durchgeführt. werde ihn danach befragen.

vielleicht ist es ja jetzt möglich meine Fragen zu beantworten.

Dafür herzlichen Dank

M.L.

Experte-Schikore
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12.03.2008, 07:57 Uhr
Antwort von Experte-Schikore

Hallo Herr Lange,

ziemlich viele Fragen für das Internet. Sie müssen immerhin bedenken, dass nur der behandelnde Urologe Ihre genaue Krankengeschichte kennt.

Meine Antworten können nur Mutmassungen aufgrund der Beschreibungen sein.

Ich versuche es trotzdem (ohne Gewähr):

Ad ganz oben: Eine Blasenhalssklerose stellt letztlich der Pathologe fest, indem er das Gewebe untersucht.

Ad 1: Eine Blasendruckschwäche kann man mit einer Harnstrahluntersuchung und einer Blasendruckmessung feststellen.
Über die möglichen folgen zu reden, wenn es denn so wäre, würde den Rahmen sprengen.

Ad 2: Vor einem Harnverhalt ist niemand sicher. Aber wenn die Blase restharnfrei entleert wird, ist die Chance sehr gering.

Ad 3: Dazu müssen Sie den Lieben Gott befragen.

Ad 4 (1): siehe Ad 3

Ad 4 (2): normalerweise nicht

Ad 5: Warten Sie doch erst einmal die gesamten Ergebnisse ab.

Ad 6: siehe Ad 5

Eine Blasenkapazität von 500 ml ist gut. Da würde ich mir keine Gedanken machen.

P.S.: Kann es sein, dass Ihre Blasenprobleme mittlerweile zur Psychomacke geworden sind? Anders ausgedrückt: Ich vermute, dass Sie nur noch auf Ihre Blase achten und das Ganze zur psychischen Belastung wird.

Viele Grüße

Dr. Rainer Schikore